Vom 17. bis 23. August war ich mit Lisa im Ötztal unterwegs.
Die ersten zwei Nächte verbrachten wir am Ramolhaus als idealen Stützpunkt für zwei schöne Hochtouren. Die Hütte ist sowohl was die Verpflegung als auch was die Lage angeht sehr zu empfehlen.
Am Mittwoch wählten wir den nördlichen Ramolkogel (Anichspitze) als Ziel aus, den wir nach mühsamer Spurarbeit durch den Bruchharsch des Ramolferners und leichter, aber wegen Schneeauflage trotzdem heikler, Gratkletterei gegen Mittag erreichten. Da bald darauf Nebel einfiel und uns außerdem der Grat auf den Mittleren Ramolkogel zu sehr verschneit war machten wir uns danach wieder auf den Weg zur Hütte. Am Gletscher nutzten wir die Zeit noch um uns künstlerisch zu betätigen (sh. Foto).
Am Donnerstag machten wir uns auf Richtung Schalfkogel. Zuerst ging's durch Geröll und einige Schneefelder in einem Rechtsbogen auf den Gletscher östlich der Firmisanschneide. Das anschließende Spuren über den Gletscher durch den knietiefen, durchfeuchteten Schnee war mindestens so anstrengend wie am Vortag. Am Grat angekommen kletterten wir diesen weiter Richtung Firmisanjoch bis zum höchsten Punkt auf 3310m, wo wir rasten und den wundervollen Rundumblick genossen bevor wir uns wieder auf den Rückweg machten um noch rechtzeitig im Tal und am Campingplatz in Umhausen anzukommen.
Die folgenden drei Tage standen dann Sportklettern in Tumpen (Engelswand), Ötz und Nösslach, kurze Wanderungen zum Stuibenfall und zur Larstig Alm und relaxen am Programm.
Dienstag, 24. August 2010
Ötztal
Mittwoch, 11. August 2010
Hochturm (Blumenkinder)
Heute kletterten Lisa und ich die Route Blumenkinder am Hochturm, eine nette nicht allzu lange Kletterei in kompaktem Fels und schöner Landschaft. Der anfängliche Nebel im Tal war erstaunlich zäh (der Herbst klopft wohl schon an der Tür), am Berg erwartete uns dafür strahlender Sonnenschein. Bei etwa der Hälfte der Route entwickelten sich rasch große, graue Wolkentürme weshalb wir versuchten einen Zahn zuzulegen. Oben angekommen begann es tatsächlich kurz zu tröpfeln, bald wurde es aber wieder besser und das Gewitter entschloss sich doch noch eine gute Stunde zu warten. Beim Abstieg mussten wir uns noch an einer Kuhherde, die den schmalen Weg versperrte, vorbei kämpfen. Kurz bevor wir wieder beim Auto waren setzte schließlich stärkerer Regen ein.
Montag, 9. August 2010
Mittlerer Maurerkeeskopf
Eigentlich sollte es vergangenes Wochenende ja auf den Mittleren Malhamspitz gehen und doch kam alles ein bisschen anders als geplant. Am Samstag brachen wir, eine Gruppe von 15 Personen vom Ennser AV, auf zur Essener-Rostocker-Hütte die wir bei mäßig gutem Wetter in gut 2 Stunden erreichten. Die Tourenplanung gestaltete sich dann etwas kompliziert, da der Mittlere Malhamspitz mittlerweile nicht mehr so einfach erreichbar ist wie in dem alten AV-Führer aus den 70ern beschrieben und eine große Gruppe mit teils wenig erfahrenen Leuten auch nicht gerade ideal für Experimente ist. Nach Rücksprache mit dem Hüttenwirt fiel die Entscheidung schließlich auf den Mittleren Maurerkeeskopf.
Am Sonntag starteten wir bei strahlendem Sonnenschein Richtung Dellacher Keesflecke und querten in weglosem Gelände zur Gletscherzunge des Maurerkees. Über den spaltenreichen und imposanten Gletscher arbeiteten wir uns mit teils anstrengender Spurarbeit hinauf zum Sattel zwischen Vorderem und Mittlerem Maurerkeeskopf und von dort eine kurze steile Schneeflanke hinauf zum Gipfel. Die Aussicht war durchwegs gut obwohl es bereits immer mehr zuzog und sogar leicht zu schneien begann. Zum Glück hielt das Wetter bis zum Schluss obwohl rundherum dunkle Wolken herumzogen.
Lisa wählte als Alternativtour das Türml mit kurzem Klettersteig und machte mit dem Fotoapparat Jagd auf Murmeltiere und Edelweiß.
Maurerkeeskopf:
Türml:
Montag, 2. August 2010
Großvenediger
Dieses Wochenende war es soweit. Nachdem das Wetter letztes Wochenende eine Besteigung des Großvenedigers verhinderte starteten wir am Samstag unseren erfolgreichen Versuch. Nach der Anreise nach Hinterbichl ging's erst mal mit dem Hüttentaxi zur Johannishütte und von dort zu Fuß bei bestem Wetter und wunderbarer Landschaft weiter aufs Defreggerhaus. Kurz nach sechs Uhr starteten wir am Sonntag Richtung Großvenediger. Die Bedingungen waren perfekt, das Wetter und die Fernsicht ein Traum, nur der Wind blies uns recht lebhaft um die Ohren. Kurz bevor wir den Gipfel erreichten entwickelte sich ein hartnäckiger Föhnschleier der den Venediger einhüllte. Da der Wind recht heftig war und außerdem an die 20-30 Personen auf dem nicht gerade geräumigen Gipfel standen, verließen wir diesen bald wieder. Unser nächstes Ziel war das Hohe Aderl, nicht weit vom Venediger entfernt dafür ungleich einsamer (dort waren wir allein während an diesem Tag ca. 200 Leute den Großvenediger bestiegen), sonniger und windstiller. Wir genossen die Gipfelrast auf diesem wunderschönen Aussichtsberg und machten uns anschießend wieder auf ins Tal.