Wer hätte gedacht dass bei Kirchdorf in OÖ, wo man glaubt es gäbe dort noch gar keine richtigen Berge, bereits eine richtig alpine Tour mit Gratkletterei möglich ist.
Wir starteten ganz in der Nähe des Kremsursprungs und machten uns auf zur Falkenmauer. Zuerst führte der Weg sehr steil bergauf bis zur Parnstaller Alm und flacher weiter bis zur Abzweigung Richtung Kremsmauer. Von dort querten wir, anfangs am markierten Weg Richtung Gradenalm, später etwas mühsam auf einem unmarkiertem Steiglein, den Hang unter der Falkenmauer bis wir vor einem kurzem Kamin standen. Durch diesen ging's hinauf zum Grat und dort in luftiger, leichter Kletterei Richtung Gipfel. Lisa wollte ihr Knie schonen und verzichtete auf die letzten 100Hm und so kämpfte ich mich alleine über den langen Grat zum Gipfel. Zurück gingen wir über den gleichen Weg. Bis auf die endlose Quererei war's eine sehr lohnende und imposante Tour.
Mittwoch, 28. Juli 2010
Falkenmauer
Montag, 19. Juli 2010
Hochtourenkurs Stubaier Alpen
Die letzten 4 Tage nahm ich an einem Hochtourenkurs des ÖAV auf der Franz Senn Hütte in den Stubaiern teil. Am ersten Tourentag nahmen wir uns die Mittlere Kräulspitze vor. Wegen der zahlreichen großen, losen Blöcke beschlossen wir auf den Gipfelgrat zu verzichten, da dies zu sechst durchaus kritisch werden hätte können. Wir wählten also als Ausweichziel die Innere Sommerwand, die wir über den leichten Grat rasch erreichten.
Am zweiten Tag kletterten wir den langen, luftigen Grat auf die Vordere Sommerwand, da die Wettervorhersage mit Unwetterwarnungen ab Mittag eine längere Tour verhinderte. Da das schlechte Wetter doch noch länger auf sich warten ließ konnten wir noch jede Menge seiltechnische Übungen in Hüttennähe durchführen, bevor ziemlich intensiver Regen einsetzte.
Am letzten Tag war wetterbedingt leider keine Tour mehr möglich.
Montag, 12. Juli 2010
Schladminger Tauern
Bei wunderbaren Bedingungen wanderte ich mit Lisa die letzten 5 Tage quer durch die Schladminger Tauern:
Mi 7.7.
Wir reisten mit dem Auto nach Schladming an. Obwohl wir die Anreisezeit sehr großzügig ansetzten erwischten wir nur sehr knapp den Bus zur Ursprungalm wo unsere Tour startete. Die erste Etappe führte uns über das Meregg auf die Steirische Kalkspitze (ich nahm auch noch die Lungauer Kalkspitze mit) und weiter zur Ignaz Mattis Hütte am Giglachsee. Das Wetter war noch nicht ganz perfekt, zum Bergsteigen aber bis auf den Wind beim Abstieg sehr angenehm.
Do 8.7.
Am zweiten Tag stiegen wir zur Scharte neben den Vetternspitzen auf wobei wir ein zu hartes, steiles Schneefeld im Schutt umgehen mussten. Auf der anderen Seite der Scharte erwartete uns eine wunderschöne Landschaft durch die wir, vorbei am Knappenkarsee, zum Einstieg des Zinkwandstollen wanderten. Wir kämpften uns durch den engen, feuchten Stollen, in dem wir sogar ein Murmeltier trafen, auf die andere Seite wo es nach kurzer Querung eines Schneefeldes steil bergab zur Keinprechthütte ging. Von dort wanderten wir weiter über die Trockenbrotscharte zur Landawirseehütte.
Fr 9.7.
Der höchste Berg der Schladminger Tauern, der Hochgolling (2862m), stand am dritten Tag auf dem Tourenplan. Wir stiegen zur Gollingscharte auf und kraxelten über den blockigen Nordwestgrat zum Gipfel. Nach einer ausgiebigen Rast mit traumhafter Fernsicht in alle Richtungen und angenehm warmen Temperaturen ging es über den Normalweg wieder hinunter zur Gollingscharte und von dort etwas mühsam durch ein steiles Schuttfeld zur Gollinghütte.
Sa 10.7.
Am vierten Tag machten wir uns frühmorgens auf den Weg zum Greifenberg. Der anstrengende Aufstieg von etwa 1000Hm war bei der Aussicht auf die umliegenden Berge und dem Blick in den landschaftlich eindrucksvollen Klafferkessel schnell vergessen. Während Lisa über diesen zur Preintalerhütte abstieg, machte ich mich noch über die Breite Scharte und das Waldhorntörl auf zum Waldhorn und stieg anschließend vorbei am malerischen Kapuzinersee zur Hütte ab.
So 11.7.
Am letzten Tourentag wanderten wir durch das nach wie vor mit einigen Schneefeldern durchsetzte Trattenkar Richtung Hochwildstelle, die wir über den Südostgrat erreichten. Die Temperaturen waren nochmals höher als an den vorangegangenen Tagen, die Fernsicht dafür nicht mehr ganz so perfekt. Bereits beim steilen, blockigen Abstieg zur kleinen Wildstelle bildeten sich schnell wachsende Quellwolken. Um den Bus um 15:05 nach Schladming noch zu erwischen und weil das Wetter auch nicht mehr ganz ideal war brachten wir den langen Abstieg über den Riesachsee ins Untertal schnell hinter uns.
Samstag, 3. Juli 2010
Aprilpfeiler
Die heutige Mehrseillängentour führte uns ins Brunntal bei der Bärenschützklamm bei Mixnitz. Nach dem schweißtreibenden Zustieg stiegen wir in die Route "Aprilpfeiler" (bis VI+) ein. Den Hinweis im Führer auf die oft feuchte Einstiegsrampe konnten wir bestätigen und die Auswirkung der Nässe auf die Reibung der Schuhe war nicht gerade angenehm. Auch die Griffarmut der Platte an einigen Stellen lieferte nicht gerade einen positiven Beitrag zum Gesamterlebnis der ersten Seillänge. Danach wurde die Route zunehmend ansprechender, obwohl das teils üppige Grünzeug manchmal etwas nervte. So richtig überzeugen konnte uns der Aprilpfeiler somit nicht, mit der anderen Einstiegsvariante (Route "Saxifraga") ist er vielleicht deutlich lohnender.