Montag, 9. September 2013

Ankogel

Das vorerst letzte sommerliche Wochenende nutzten wir noch um mit einer Gruppe vom Ennser AV den Ankogel zu überschreiten. Wir starteten die ausgedehnte Runde bei der Osnabrücker Hütte und stiegen im einzigen Sonnenloch des Tages übers Kleinelendkees (für den Namen eigentlich recht groß und hübsch) und den Nordwestgrad zum Gipfel auf, wo wir noch kurz die Aussicht genossen. Im anfangs dichten Nebel suchten wir uns danach weiter zum Kleinen Ankogel und hinunter zum Goslarer Weg. Wir querten die schönen endlosen Hänge und stiegen anschließend zur Großelendscharte auf. Von dort ging's zuerst durch Schutt und Geröll, später über schöne Wiesenhänge und vorbei an Schafherden und einem Wasserfall wieder zurück zur Hütte. Nach einer kurzen Pause brachten wir noch den fast endlosen, 8 Kilometer langen Weg entlang des Kölbreinspeichers hinter uns. Insgesamt war's ein sehr schöner, ziemlich anstrengender Abschluss der Hochtourensaison.

Mittwoch, 4. September 2013

Thailand und Indonesien

Das vergangene Monat verbrachten wir mit einer abwechslungsreichen und spannenden Reise in Südostasien. Unser erstes Ziel war Bangkok, eine ziemlich monströse Stadt die uns als Asienneulinge gleich einen ganz schönen Kulturschock verpasste. Mit ihrem unglaublichen Verkehr mit haufenweise Tuk-tuks und Mopeds, bei dem jede Straßenüberquerung zur Herausforderung wird, den prunkvollen Palästen und Tempeln, den interessanten Märkten mit jeder Menge ungewohnten Gerüchen, den gigantischen Einkaufzentren, den überfreundlichen Menschen die auf kreative Art und Weise versuchen an Geld zu kommen und dem drückenden tropischen Klima, hatte die Stadt so einiges Ungewohntes zu bieten.



Zweieinhalb Tage Bangkok waren für uns erst einmal genug und wir machten uns auf nach Krabi und weiter ins Kletterparadies in Tonsai und Railey. Nach der entspannten Überfahrt mit dem Longtailboat nach Railey East kämpften wir uns in der Mittagshitze durch den Dschungel nach Tonsai, wo wir eine super Woche mit traumhaften, teils sehr steilen und imposanten Klettereien in den umliegenden Gebieten verbrachten. Auch spannende Ausflüge durch gefühlt senkrechten roten Gatsch zur Lagune bei Railey und über Bambusleitern durch die Cave zwischen Pra-Nang Beach und Railey West sowie Entspannen am Strand und in den gemütlichen Lokalen in Tonsai durften nicht fehlen. Das thailändische Essen schmeckte uns ausgezeichnet, zumindest dann wenn die Schärfe ein erträgliches Maß nicht überschritt.



Unser nächstes Ziel in Thailand war Kho Phi Phi. Die Insel bot schöne Strände mit guten Schnorchelmöglichkeiten, ein schönes Klettergebiet mit toller Aussicht und jede Menge verrückte Touristen, die mit Vorliebe mit möglichst schnellen Motorbooten von Strand zu Strand geschippert wurden. Leider erwischten wir am zweiten Tag schlechtes Essen, was uns einen kompletten Urlaubstag und den Besuch eines weiteren Klettergebiets kostete. So richtig fit waren wir erst einige Tage später wieder.



Nach unserer Rückfahrt nach Krabi ging's via Bangkok weiter nach Bali. Nachdem wir die komplizierten und zeitraubenden Ankunftsmodalitäten am Flughafen überstanden und den Fixpreis(!)taxianbieter erfolgreich überzeugt hatten, dass wir nicht mehr als den angegebenen Fixpreis für die Fahrt nach Ubud zahlen würden, ging es weiter in die Kulturmetropole der Insel. Wir quartierten uns in einem gemütlichen Home-Stay ein und verbrachten die folgenden Tage in und um Ubud, wo wir uns Tempel, Reisfelder, traditionelle Tänze und den Umzug einer großen Verbrennungszeremonie anschauten und eine traumhaft schöne Sonnenaufgangswanderung zum Mount Batur machten. Mit den traditionellen balinesischen Gerichten konnten wir uns, bis auf Nasi Goreng und Mie Goreng, wegen den vielen Erdnüssen mit komischen Saucen und Pasten und den eigenartigen Gemüsebeilagen nur wenig anfreunden.



Von Ubud aus organisierten wir uns einen zweitägigen Trip nach Ostjava um zum Krater des Ijen zu wandern. Bei der abwechslungsreichen Fahrt durchs Landesinnere machten wir einen Stopp bei einer Kaffeeplantage, fuhren durch eine Gegend mit ganzjährigem Erdbeeranbau und vorbei an Seen und den bewaldeten Bergen im Westen Balis. Wir waren fasziniert was und wieviel die Indonesier alles auf einfachen Mopeds transportieren: hohe Kistentürme, fünfköpfige Familien, Grünzeug in überbreiten Körben, Goldfische in Plastiksackerln die auf Metallstangen aufgehängt sind,... Bei der Fährfahrt nach Java waren wir als einzige Westler am Schiff die Attraktion schlechthin und wurden fleißig von den Indonesiern fotografiert. In der folgenden Nacht machten wir uns auf zum Ijen, einem Schwefelkrater, aus dem vor Sonnenaufgang faszinierende blaue Flammen aufsteigen. Der Vollmond machte die Stimmung perfekt und wir genossen das Naturschauspiel, bevor wir zum Sonnenaufgang wieder zum Kraterrand aufstiegen. Die Leistung der Schwefelarbeiter, die in einfachen Körben Schwefelladungen mit bis zu 100 kg (!) aus dem Krater und ins Tal schleppen, war auch sehr beeindruckend. Bei der Rückfahrt nach Ubud machten wir noch einen Stopp beim Pura Ulun Danu Bratan, einer Tempelanlage im Bratan-See.



Nach einer weiteren Nacht in Ubud fuhren wir via Sidemen weiter nach Selat, um vom Pura Pasar Agung aus den Südgipfel des Gunung Agung, des höchsten und heiligsten Vulkans der Insel, zu besteigen. Wie in Indonesien üblich starteten wir wieder mitten in der Nacht, um zum Sonnenaufgang und bei guter Sicht am Gipfel zu sein. Der anstrengende Aufstieg hatte sich ausgezahlt, der Ausblick und der Vulkanschatten waren wunderschön.



Mit dem Bemo machten wir uns am nächsten Tag auf ans Meer nach Padangbai, wo wir entspannte Tage mit baden, schnorcheln und Fisch essen verbrachten, bevor wir mit einem traditionellen Boot nach Nusa Lembongan weiterreisten.



Nusa Lembongan, eine kleine Nachbarinsel südöstlich von Bali, ist geprägt von Seegrasfarmen, bestem Thunfisch, hübschen Stränden, die aber nicht immer zum Baden geeignet sind, und einer gemütlichen Atmosphäre. Wir erkundeten die Insel mit technisch nicht ganz einwandfreien Fahrrädern und ließen unseren Urlaub gemütlich ausklingen. Danach ging es für eine Nacht nach Sanur, wo wir an der hübschen, langen Strandpromenade so hartnäckig und unangenehm wie selten zuvor diverse touristische Goodies angeboten bekamen. Nach dem wir auch die unglaublich unpraktische Organisation beim Abflug in Denpasar überstanden hatten ging's schließlich problemlos wieder zurück nach Österreich.